Im Januar wäre er 75 Jahre alt geworden, doch er starb jung: Rio Reiser, als Ralph Christian Möbius in West-Berlin geboren. Der Sänger, Musiker, Komponist, Liedtexter und Schauspieler ist Kult, weil er rastlos, rigoros und zerrissen war und weil er nicht nur laut, sondern auch leise konnte. Der Leipziger Schauspieler und Musiker Peter Schneider nähert sich gemeinsam mit Band in der Musik-Text-Collage „Der Traum ist aus aber…“ einem seiner großen Vorbilder. Das Gastspiel am Theater Rudolstadt am Freitag, 28. Februar, beginnt um 20 Uhr im Theater im Stadthaus.
Rio Reiser war von 1970 bis 1985 Sänger und Haupttexter der Band „Ton Steine Scherben“. Nach deren Auflösung setzte er seine Karriere als Solokünstler fort. Man kennt ihn als Politrock-Rebell in Liedern wie „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ und „Keine Macht für Niemand“, als Romantiker in Songs wie „Junimond“ und als Schlagerbarden in Titeln wie „König von Deutschland“. Beim Gastspiel von Peter Schneider mit seiner Schauspielkollegin Julia Zabolitzki und den Musikern Georg Spieß, Andreas Schwaiger, Sascha Paul Stratmann und Melchior Walther verwandelt sich die Poesie des unvergessenen Songkünstlers in eine szenische Nachtgestalt voller Schmerz und Herz. Rio Reiser lebte für die Musik – ein wildes und viel zu kurzes Leben. An dem Gastspiel-Abend kann das Publikum ihn in seiner Musik finden: Ralph Christian Möbius aus Oberbayern, der sich in jungen Jahren einen neuen Namen zulegte – nach der Hauptfigur Anton Reiser aus dem Bildungsroman von Karl Philipp Moritz aus dem 18. Jahrhundert. Reiser ist ein sensibler und introspektiver junger Mann und durchlebt viele innere Konflikte. Rio Reiser kannte das alles und noch viel mehr.
Restkarten sind erhältlich an den üblichen Vorverkaufsstellen des Theaters, auf der Website auf www.theater-rudolstadt.de und an der Theaterkasse in der KulTourDiele, Tel. 03672 450 10 00.