. Es gibt neue Hoffnung für den Bau einer neuen Linkenmühlenbrücke am Hohenwarte-Stausee: der Bund stellt sieben Millionen Euro touristische Förderung für das Projekt zur Verfügung. Der Saalfelder Bundestagsabgeordnete Reginald Hanke hatte sich in Berlin für den erneuten Anlauf erfolgreich stark gemacht. Die Voraussetzung für die Förderung durch den Bund war eine überarbeitete Brückenplanung durch das vom Landkreis Saalfeld-Rudolstadt beauftragte Büro Setzpfand Ingenieure aus Weimar. Landrat Marko Wolfram und Reginald Hanke hatten das Projekt hinter den Kulissen seit Monaten vorangetrieben, nachdem die ursprüngliche Planung aus Kostengründen zuletzt verworfen worden war.
„Ich bin Dr. Gerhard Setzpfand dankbar, dass hier in kurzer Zeit ein neuer Brückenentwurf erarbeitet wurde“, sagte Wolfram. Die neue Planung sieht eine schmalere Brücke für eine überwiegend touristische Nutzung vor – was auch die Förderung als touristische Infrastruktur durch den Bund ermöglicht. Die voraussichtlichen Kosten liegen mit insgesamt 12,7 Millionen Euro deutlich unter den bisherigen Planungen. Die Unterstützung des Bundes lässt nun die Verwirklichung der lange geplanten Brücke wieder realistisch erscheinen.
Im Juni 2018 hatten die Landräte Marko Wolfram und Thomas Fügmann, die Bürgermeister Lothar Linke und Sandro Schindler von Altenbeuthen und Gössitz sowie die Vertreter von Vattenfall im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft beim damaligen Staatssekretär Dr. Klaus Sühl eine gemeinsame Absichtserklärung zur Verwirklichung der Brücke vereinbart. Die Kosten wurden damals einschließlich Straßenanschluss auf 15 Millionen Euro geschätzt. Es folgte eine europaweite Ausschreibung, bei der das Weimarer Büro Setzpfand Ingenieure den Auftrag zur weiteren Planung erhielt.
Im Juli 2021 stellte das Büro vier Brückenvarianten einschließlich Betrachtung der Zufahrtsstraßen vor. Darin waren auch die Kosten prognostiziert – rund fünf Millionen Euro für die Ertüchtigung der Straßen und etwa zwölf Millionen Euro für die Brücke. Bei der Brücke gab es die Vorgaben der Landkreise – keine Stützen im Stausee und mindestens acht Meter Durchfahrthöhe für gewerbliche Schiffe. Als Vorzugsvariante schlug das Büro eine sogenannte Stabbogenbrücke vor, bei der die Fahrbahn innerhalb des Brückenbogens verläuft und von Stahlbändern getragen wird. Die Nutzbreite der Brückenfahrbahn sollte 10,50 Meter mit zwei Meter breiten Gehwegen an beiden Seiten und 6,50 Meter breiter Fahrbahn mit jeweils markiertem Radfahrstreifen betragen.
Im Verlauf der weiteren Planung stiegen die Baukosten sowohl für die Ertüchtigung der Straßen als auch für den Brückenbau erheblich. Ende 2022 ging man von Gesamtaufwendungen allein für die Straßen in Höhe von 10 bis 12 Millionen Euro aus. Selbst bei 90-prozentiger Landesförderung zu viel für die Landkreise und für das Land.
So verständigten sich die Akteure hinter den Kulissen auf einen neuen Anlauf mit optimierter Planung. Landrat Wolfram hofft, dass das Land weiterhin zu seinem Bekenntnis für die Brücke steht.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt