Angesichts einer Fahrzeugübergabe stellt Bürgermeister Frank Eilhauer dem Landrat die Pläne für das neue Feuerwehrgerätehaus vor

 Es war ein ungewöhnlicher Ortstermin bei der Feuerwehr in Cursdorf in dieser Woche. Anlass war die Übernahme eines Mannschaftstransportwagens MTW Volkswagen LT Kasten des Landkreises durch die Gemeinde. Das Fahrzeug mit Baujahr 2005 und einem Zeitwert von gut 3.000 Euro ist erst einmal nicht spektakulär, aber für die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr Cursdorf, die eine Ausrückegemeinschaft mit der Deesbacher Feuerwehr hat, ist es ein erheblicher Fortschritt. „Das kann aber nur ein Zwischenschritt sein, um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr zu verbessern“, betonten Bürgermeister Frank Eilhauer und Ortsbrandmeister Andreas Henkel. Das neue Fahrzeug gewinnt besonders durch die Ausstattung an Bedeutung. Die Gemeinde hat um die 35.000 Euro in Hilfeleistungsrüstsatz und Zubehör investiert.

„Wir haben hier große Erfahrung mit gebrauchten Fahrzeugen“, so Eilhauer. Mit dem MTW sei jetzt auch wieder der Transport der Feuerwehrleute im Einsatz gesichert. Das nächste Ziel der Gemeinde ist aber die Anschaffung eines MLF, eines Mittleren Löschfahrzeuges. Noch weiter oben in der Priorität steht der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses, das in absehbarer Zeit in unmittelbarer Nähe an der Wendeschleife gebaut werden soll. Für das Gebäude mit 1,3 Millionen Euro Investitionskosten laufen die Planungen und die Fördermittelanträge. Bürgermeister und Feuerwehr informierten Landrat Marko Wolfram und die anwesenden Gäste aus der Gemeinde beim Ortstermin über den aktuellen Stand. Zu den Gästen gehörten auch VG-Vorsitzender Ulf Ryschka und die Partner des gemeinsamen Ausrückebereichs – Deesbachs Bürgermeisterin Claudia Böhm und Ortsbrandmeister Marcel Zimmermann.

„Es ist wichtig, dass die Technik funktioniert und die Einsatzbereitschaft gegeben ist. Deshalb freue ich mich, dass es hier in der Gemeinde diese hoch motivierte Feuerwehr und Jugendfeuerwehr gibt“, sagte Landrat Marko Wolfram. „Und umso wichtiger finde ich, dass die Cursdorfer Feuerwehr mit der heutigen Veranstaltung in dem Mittelpunkt rückt.“ Die Hilfe, die man der Gemeinde bei ihrem Projekt geben könne, werde man gerne leisten. So unterstützt der Landkreis bei Planung und Fördermittelakquise beim Land Thüringen. Deshalb war auch der amtierende Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz in Begleitung des Landrates mit nach Cursdorf gekommen.

Für die Erweiterung ihrer Ausstattung übergab Bernd Lohmann von der Sparkassenversicherung bei der Veranstaltung an die Gemeinde auch noch ein hochwertiges LED-Beleuchtungssystem im Wert von über 1000 Euro, das der Ortsbrandmeister gerne entgegennahm

Die Freiwillige Feuerwehr Cursdorf gehört zu den maßgeblichen Trägern eines lebendigen Dorflebens, zuletzt mit dem Aufstellen des Maibaums auf dem Feuerwehrgelände. Der Feuerwehr gehören 21 männliche und sechs weibliche Mitglieder an, ähnlich ist das Geschlechterverhältnis bei der Jugendfeuerwehr mit acht männlichen und drei weiblichen Jugendlichen.

Als örtliche Feuerwehr hatten die Cursdorfer im Jahr 2022 einen Kleinbrand und acht Hilfeleistungseinsätze zu bewältigen. Im laufenden Jahr gab es bis heute bereits sieben Einsätze. Dabei hatte vor einer Woche ein spektakulärer Unfall in Cursdorf ein relativ hohes Medienecho ausgelöst. Aktuell zur Verfügung für Einsätze sind bisher ein Kleinlöschfahrzeug (KLF Thür) und ein Löschfahrzeug (LF 8), bei denen aber hoher Reparaturaufwand anfällt.

Martin Modes

Presse- und Kulturamt

Hintergrund: Beschaffungsoffensive des Landkreises bei Feuerwehrtechnik

Insgesamt gibt es im Landkreis eine Beschaffungsoffensive bei der Feuerwehrtechnik für den Einsatz im überörtlichen Bereich. Weil für die kleine Feuerwehr im Cursdorf allein die Kommune zuständig ist, kann der Landkreis hier aber nicht finanziell fördern.

Im Rahmen eines Investitionspakets für die Gefahrenabwehr wird so eine ungewöhnlich hohe Anzahl an neuen Feuerwehrfahrzeugen geschafft. Dazu gehören zwei Nachschub-Gerätewagen für die Feuerwehren in Meura und Drognitz, vier unterschiedlich große Tanklöschfahrzeuge für die Feuerwehren in Rudolstadt, Lehesten, Königsee und Oberweißbach und drei Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge für Großkochberg, Steinsdorf und Rudolstadt.

In Oberweißbach war erst im April das neue TLF 3000 übergeben worden, zusammen und einen Gerätewagen Logistik 2. Das TLF ersetzt das Vorgängerfahrzeug aus dem Jahr 1998 und kostet knapp eine halbe Million Euro. Der Gerätewagen Logistik aus dem Jahr 2016 war vom Landkreis ursprünglich für 195 000 Euro für den Logistikzug des Medizinischen Einsatzverbandes des DRK in Rudolstadt angeschafft worden.

Eher kleinere Neuanschaffungen von immerhin 20.000 Euro hatte es jüngst zum Beispiel mit Ausstattungen für die Feuerwehren in Saalfeld und Kleingeschwenda gegeben – wie mit einem Nebellöschsystem

Hintergrund: Das lange Leben eines Feuerwehrfahrzeuges

Das jetzt in Cursdorf übergebene Fahrzeug war vom Landkreis am 6. Oktober 2005 erstmals zugelassen worden und war seitdem an den Standorten Unterwellenborn und Goßwitz-Bucha stationiert. Seit es dort im April 2021 durch einen neuen MTW ersetzt wurde, konnte es zur Unterstützung des Ankunftszentrums Ukraine genutzt werden.

Das Fahrzeug hatte im Jahr 2005 einen Anschaffungswert für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt von damals 28.916,71 Euro. Als nun im Jahr 2021 für den Stützpunkt in Goßwitz/Bucha vom Amt für Bevölkerungsschutz des Landkreises ein Nachfolgefahrzeug beschafft wurde, lagen die Beschaffungskosten bei 83.000 Euro und damit fast beim dreifachen Betrag.